Montag, 28. Mai 2018

Eine virtuelle Reise um die Welt

Die Mannheimer Abendakademie wird digitaler und verschiedene neue Kursformate finden den Weg in unser Angebot – auch in den Bereich der Grundbildung.

Wir bieten derzeit sieben Kurse im Bereich Alphabetisierung an, in denen Erwachsene mit guten Deutschkenntnissen, vorrangig Muttersprachler*innen, das Lesen und Schreiben lernen bzw. ihre früher erworbenen Kenntnisse ausbauen und verbessern können.

Diese Menschen sind  vielfach aufgrund ihrer schlechteren Lese- und Schreibkompetenz von vielen gesellschaftlich relevanten Bereichen ausgeschlossen bzw. haben weniger Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe. Allgemeine Informationsbeschaffung, Möglichkeiten der (beruflichen) Weiterbildung, Gesundheitsbildung, politische Teilhabe sind nur einige der Bereiche, in denen eine Teilhabe erschwert ist. Die  Auflistung wäre beliebig erweiterbar...

Und natürlich gehört auch das Reisen in die nähere oder weitere Welt zu den Träumen unserer Teilnehmer*innen, die meist unerfüllt bleiben. So war die Idee geboren, alle Grundbildungskurse mit einem Kursmodul „Reise um die Welt“ zu besuchen und ihnen an einen Kurstag verschiedene Ausflüge in andere Länder zu ermöglichen.

Die Reise begann wie folgt:
Die „Reiseleitergruppe“ bestehend aus einer pädagogischen Mitarbeiterin und einer VR-Anleiterin erschien mit dem „Reisegepäck“, diversen Lesematerialien, Reiseführer, Landkarten und VR-Brillen sowie den „Reisestühlen“ (tatsächlich: Drehstühle) im Kurs.

Zunächst wurde alles Organisatorische geklärt, der Ablauf der Reise und die Verwendung der „Reisebrillen“ und „Reisestühle“ wurden erläutert. Dann konnte die Reise um die Welt beginnen!

Drei Kurztrips waren im Angebot: Natur erleben in Norwegen, Karneval in Venedig und Tauchen in Australien. Für jedes Reiseziel wurde ein Gruppentisch auserkoren und mit eigens entwickeltem Lernmaterial zu diesem Land bestückt: Einfache Lesetexte mit einführenden Informationen zu dem jeweiligen Land, Fotos und Kartenmaterial zur Orientierung. Pro Tisch konnte immer ein Teilnehmer/eine Teilnehmerin auf dem Reisesessel Platz nehmen und mit der VR-Brille und dem hinterlegten 360°-Video auf die Reise gehen, während die Mitreisenden am Tisch ihre eigene Reise vorbereiteten oder schon erworbene Reiseeindrücke in der Gruppe zu Papier brachten. Wenn eine Reise beendet war, konnten auch die anderen Reiseziele besucht werden.

Höhepunkt einer jeden Reise war der mehrere Minuten dauernde Film, der jeden Betrachter in das jeweilige Land entführte und eindrückliche Erlebnisse ermöglichte: eine Gondelfahrt durch Venedig, ein Tauchgang vor der Küste Australiens oder die Fahrt durch die norwegische Welt der Fjorde brachte alle ins Staunen und Schwärmen.

Niemand wurde reise- oder seekrank. Im Gegenteil: Die Kurszeit verging wie im Flug, alle Beteiligten waren mit Feuereifer bei der Sache, niemand dachte an eine Pause und auch die Lese- und Schreibarbeiten wurden hochmotiviert bearbeitet.

Zum Schluss wurde ein vielfacher Ruf nach Wiederholung laut und viele neue Ziele wurden für weitere Kursbesuche gewünscht:

Spanien, Indien oder das eine oder andere afrikanische Land könnten beim nächsten Mal im Angebot sein.

Die beteiligten Kursleiterinnen waren ebenfalls von den virtuellen Möglichkeiten für den Kursbetrieb beeindruckt und konnten das Lernmittel „VR-Brille“ lustvoll ausprobieren.


Fazit:
Insgesamt war die VR-Brille eine äußerst sinnvolle Ergänzung zu den üblichen Lernmaterialien, um Lerninhalte erlebbar zu machen.

So planen wir derzeit gerade die „Reise um die Welt 2.0“.

Das Grundbildungsteam der Mannheimer Abendakademie:
Helga Hufnagel, Susanne Rechner und Silvia Szabó

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