Kultur im Blick

Montag, 29. Oktober 2018
Gastbeitrag von Inge Stegmann

Origami und andere magische Basteleien

Die japanische Papierfaltkunst „Origami“ (oru = falten, kami = Papier) ist spannend und entspannend zugleich und begeistert inzwischen in aller Welt. Nur durch Falten von Papier, ganz ohne Klebstoff und Schere, entstehen raffinierte Objekte wie Schachteln, Sterne, Kreisel und andere (rotierende) Objekte oder Figuren.


Falten und Sich-Entfalten: so könnte das Origami-Motto lauten. In einer Art Yin-und-Yang-Bewegung von Entspannung und Loslassen einerseits und Konzentration, Sich-Sammeln und Fokussieren andererseits werden außerdem – und wie nebenbei - Feinmotorik, das räumliche Vorstellungsvermögen und mathematisches Verständnis geschult.
Origami wohnt eine ganz besondere Magie inne. Die Kombination mit anderen magischen Basteleien drängt sich geradezu auf: alle diese magischen Basteleien versprechen jede Menge Spaß, im Fertigungsprozess wie in der anschließenden Benutzung dieser - im doppelten Wortsinn –
„zauberhaften“ Kreationen.

Schaut es euch selbst an: Origami




Workshops:
S174003 Schachteln und Kästchen am Samstag, 17.11.2018
S174004 Sterne am Samstag, 8.12.2018
S174005 Origami und andere magische Basteleien am Samstag, 26.1.2019

Die Romanistin und Germanistin Inge Stegmann ist fortwährend auf der intensiven Suche nach Kunst und künstlerischem Ausdruck. Anderthalb Jahrzehnte war Panterinya (so ihr Künstlername) als Sängerin viel im In- und Ausland unterwegs, über ein Jahrzehnt als Tänzerin mit Orientalischem Tanz, den sie auch jetzt noch als Dozentin weitergibt.

In den letzten Jahren entdeckte sie verstärkt auch ihre handwerkliche Kreativität: zunächst mit dem Färben und Bemalen von Seide, dann mit dem Nähen von Accessoires wie Taschen, Schmuckbeutel und Geldbörsen. Seit 2014 ist aus dieser kunsthandwerklichen Leidenschaft ein Kleingewerbe mit eigenem Atelier und Online-Shop geworden ( www.etsy.com/de/shop/Panterella).


Aktuell ist Inge-Panterinya Stegmann besonders von der japanischen Papierfaltkunst Origami begeistert: Schachteln, Sterne, Kreisel und andere Objekte, die in ihren Händen entstehen, sind wahre Kostbarkeiten.



Montag, 15. Oktober 2018
Kunst für alle

Was ist Inklusion?
Inklusion bedeutet: Alle gehören dazu.
Inklusion muss gelebt werden!
Wie kann Kunst inklusiv gemacht werden?
Darüber haben sich mehrere Personen und Institutionen Gedanken gemacht.
  • Das sind der Mannheimer Kunstverein e.V. , vor allem Dr. Friedrich W. Kasten (stellvertretender Vorsitzender) und Dr. Martin  Stather (Ausstellungsleiter), der die Führung gemacht hat.
  • Der Gehörlosenverein Mannheim e.V., vor allem der Vorsitzende Herr Peter Oedingen.
  • Die Beauftragte der Stadt Mannheim für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Ursula Frenz.
  • Die Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule, vor allem Gerhard Steinbach.

Die Idee war: Eine Führung durch eine Ausstellung für Hörende und Nicht-Hörende.
Der Kunstverein hat die Ausstellung.
Der Titel ist „ZOOM!“ – junge Künstler aus Thüringen stellen ihre Werke aus
Der Gehörlosenverein hat die Kontakte zu den Nicht-Hörenden.
Die Beauftragte der Stadt half bei der Gebärdensprachdolmetscherin und hat viele Kontakte zu Interessierten.
Die Mannheimer Abendakademie hat die mobile FM-Anlage. Damit können Menschen mit Hörgerät oder CI mithören.
Am 10. Oktober trafen sich dann mehr als 20 Menschen. Hörende und Nicht-Hörende.


Herr Stadter machte eine sehr unterhaltsame Führung mit viel Hintergrundinformationen zu den Künstlern und ihren Bildern.
Evelyn Sternberger, die Gebärdensprachdolmetscherin, hat sehr lebhaft und ausdrucksstark gebärdet. Auch für Hörende war es ein Erlebnis ihr zuzusehen.

Es gab viele Bilder zu sehen, aber auch Installationen und Plastiken. Dies alles zu beschreiben würde wirklich den Rahmen dieses Blogs sprengen. Das letzte Exponat der Ausstellung war eine Installation zum Mitmachen. Jeder der wollte konnte noch Schwalbennester modellieren.


Wir können nur empfehlen diese Ausstellung anzusehen.

Euer Gerhard
vom






Montag, 01. Oktober 2018
Open Stage – Die offene Bühne



Am Freitag den 21. September 2018 war es mal wieder soweit. Die Mannheimer Abendakademie veranstaltete zum zweiten Mal „Open Stage“. Für mich war es das erste Mal und ich war auch etwas aufgeregt, da ich den Abend mitmoderieren sollte. Vielleicht könnt ihr euch noch an mich erinnern: Im Juni hatte ich einen Bericht über mein Praktikum geschrieben. Mittlerweile arbeite ich fest bei der Abendakademie.

Je näher der Abend kam, umso größer wurde die Anspannung bei uns im Büro. Schließlich sollte der Abend perfekt laufen. Die letzten Dinge mussten noch organisiert und geplant werden und auch auf die Bedürfnisse unserer Mitwirkenden musste eingegangen werden. Ich denke wir waren alle erleichtert als es endlich Freitagabend war.

Was ist Open Stage überhaupt?
Die Mannheimer Abendakademie bietet ein breites Angebot im Bereich Musik. Egal, ob ihr ein Instrument oder Gesang lernen wollt, es ist so ziemlich für jede/n etwas dabei. Zudem können wir stolz darauf sein, namhafte und talentierte Musiker*innen als Kursleiter*innen bei uns zu haben.

Open Stage ist entstanden, weil wir unseren Musiker*innen, egal ob Profi oder Amateur, eine Bühne bieten wollten, auf der sie sich und ihre Musik präsentieren können. Es ist doch schade, wenn man etwas lernt, es aber nirgends zeigen kann. Die vielen Bewerbungen für unser Programm gaben uns Recht. So hatten wir die Qual der Wahl, aus den vielen Angeboten ein Programm zu erstellen.

Das Programm
Freitagabend 17.30 Uhr: Das „Open-Stage-Team“ hat sich für die letzten Vorbereitungen im Foyer versammelt. Technik checken, Tische und Deko richten, ein kleiner Sekt zum Auflockern; dann war es auch schon kurz vor sieben und die ersten Zuschauer*innen trafen ein. Noch einmal kurz im Kopf durchgehen was ich sagen soll, und schon stand ich mit meiner Chefin vor dem Publikum und moderierte mit ihr den Abend an.

Los ging es mit einer Gesangsgruppe von Silke Hauck, bestehend aus drei Mädels im Alter von 11 und 12 Jahren, die unser MAUS-Angebot in Gesangsunterricht besuchen. Begleitet wurden sie von ihrer Lehrerin, Ariane Sauer, am Klavier. Ich war ja schon aufgeregt, nur weil ich vor den Zuschauern reden musste, wie mutig mussten sie dann sein, vor Publikum zu singen. Und noch dazu sind sie mehr als 10 Jahre jünger als ich!



Danach stimmte das Klezmer-Ensemble unter der Leitung von Kirstin Sarić das Publikum auf instrumentale Musik ein.

Ganz im Sinne von „Open Stage“ haben wir im Programm auch drei Raumwechsel eingeplant. Vor dem ersten Wechsel trat das Duo „Einfach wir“ mit unserer Kollegin Petra Ehmann und Alex Schmitt mit Songs wie „Sweet Dreams“ und „Sway“ auf und verbreitete ansteckende gute Laune.



In unserem Musikraum im 3. OG gab es etwas für Klassikliebhaber: vier Teilnehmerinnen unter der Leitung von Gerlinde Szelpal spielten Stücke von Haydn, Beethoven und Co. am Klavier.



Es folgte eins unserer Highlights: der A Capella-Chor von Iris Holzer im Treppenhaus. Aufgrund der besonderen Akustik mussten wir uns sehr leise verhalten. Dafür wurden wir aber mit einem außergewöhnlichen Hörerlebnis belohnt.

Der dritte und letzte Programmteil fand wieder im Foyer statt. Dort wartete schon die Newcomer-Band [Enter name here] mit Liviya Flamme, Sebastian Grünewald und Andrew Grützner auf uns. Auch diese Band kann ich wärmstens empfehlen.

Es folgte das Vater und Sohn Duo mit Reiner und Florian Herbon. Die beiden sangen unter anderem „Ain’t no sunshine“ und „Whatever it takes“ und begleiteten sich dazu an der Gitarre.

Für uns überraschend spielten Reiner Herbon (Gitarre) und unsere Kollegin Susanne Köhl (Querflöte) ein Stück aus „Der Fluch der Karibik“. Für mich war das ein weiteres persönliches Highlight, da die beiden ohne Noten, rein nach Gehör geübt hatten. Gänsehaut pur!

Auch das nachfolgende Querflöten-Ensemble war sehr beeindruckend.

Es folgten Carine Legrand und Frédéric Pain mit französischen Liedern, bei denen man sich auf die Champs-Élysées versetzt fühlte.

Im Anschluss verzauberte uns die Künstlerin und Kursleiterin Viktoria Khaiievska mit Stücken wie „Summertime“ und „Misty“ auf dem Saxofon.



Zum Abschluss spielte die Abendakademie-Gruppe „Irish Sessions“ unter der Leitung von Dr. Daniel Salecich. Die „Irish Sessions“ spielen englische und irische Jigs, Reels und Hornpipes und verbreiten immer gute Laune. Wer ein Instrument spielt und Lust auf die „Irish Sessions“ hat: ab dem 6.11. startet ein neuer Kurs um 18.30 Uhr.



Alles in allem war es ein rundum gelungener Abend mit viel Musik und guter Laune. 

Wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, ein Instrument zu lernen oder zu singen, schaut doch mal in unserem Kursprogramm vorbei. Und wenn ihr nur Lust aufs Zuhören habt, folgt uns auf Instagram und Facebook, dann verpasst ihr keine Veranstaltung mehr.

Bis dahin,

Eure Sina
vom






Montag, 17. September 2018
Analphabetismus… was hat das mit Kunst und mit uns zu tun?

...wusstet ihr schon: Deutschland hat
  • 164.000 zugelassene Rechtsanwälte
  • 1,7 Millionen Beamt*innen
  • 1,6 Millionen Millionär*innen
    und…
  • 7,5 Millionen funktionale Analphabet*innen
Diese letzte Zahl ist erschreckend. Sie bedeutet, dass wir allein in Mannheim von ca. 30.000 Erwachsenen ausgehen müssen, die das Lesen und Schreiben nicht oder nicht ausreichend gelernt haben. Sie alle sprechen gut Deutsch, dennoch sind sie in unserer, auf Schriftsprache ausgelegten, Gesellschaft deutlich benachteiligt.


Und so viel Empathie wir einem Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigung entgegenbringen, funktionale Analphabet*innen ernten bestenfalls verständnislose Blicke. Da wundert es nicht, dass die Betroffenen ihr „handicap“ häufig zu verstecken suchen und sich arrangieren, indem sie das Lesen und Schreiben vermeiden oder Unterstützung im Umfeld in Anspruch nehmen.

Am 8. September ist Weltalphabetisierungstag. 1966 von der UNESCO eingeführt soll das Thema an diesem Tag in den Mittelpunkt gerückt werden.

Die Abendakademie ist seit Langem Anlaufstelle für Betroffene in Mannheim. In diesem Jahr haben wir zum Weltalphabetisierungstag einen Kunstwettbewerb ausgerufen – denn was wäre geeigneter, um auf funktionalen Analphabetismus aufmerksam zu machen, als Bilder? Bilder haben eine eigene Sprache. Sie kommen ohne erklärende Wörter, Buchstaben, Texte aus und erreichen dadurch auch Menschen, die gerne einen Bogen um das geschriebene Wort machen.

Auf unsere Anregung hin befassten sich Student*innen und ein Dozent der Freien Kunstakademie Mannheim mit dem Thema „Erwachsene lernen lesen und schreiben“. Herausgekommen ist die Ausstellung „Das geschriebene Bild“, die noch bis zum 22. September bei uns im Foyer  betrachtet werden kann und selbstverständlich gibt es auch einen Ausstellungskatalog.





Aber noch einmal zurück zu der Zahl 7,5 Millionen: sie bedeutet ebenfalls, dass die Wahrscheinlichkeit relativ hoch ist, Betroffene im eigenen Umfeld zu haben.
Wenn ihr also jemanden kennt, der/die ein entsprechendes Lernangebot sucht:
Sprecht unsere Kolleginnen an!
Helga Hufnagel Tel.: 0621/1075-185 und Susanne Rechner Tel.: 0621/1076-187

Macht‘s gut, bis in zwei Wochen!

Euer







Montag, 03. September 2018
Zwischenstopp – 10 Jahre MAUS!

Wer hätte gedacht, dass das „Mannheimer Unterstützungsmodell Schule“ (kurz: MAUS) schon 10 Jahre existiert…?


Sechs Kolleginnen und Kollegen unseres 14-köpfigen Teams sorgen dafür, dass das Angebot so frisch ist und bleibt, wie am ersten Tag.

2008 wurde MAUS von der Stadt Mannheim ins Leben gerufen, um an (damals acht, mittlerweile 16) Mannheimer Schulen für mehr Freude, Begeisterung und – damit einhergehend – für bessere Schulleistungen zu sorgen. Wir stellen etwa zwei Drittel der Angebote und sind der größte Anbieter dieses Projekts.

Im Grunde genommen bekommt so jede MAUS-Schule ein eigenes kleines kostenloses Volkshochschulprogramm ins Haus geliefert. In den Sommerferien entwickeln wir die Inhalte, die immer auf die Anforderungen und Wünsche der jeweiligen Schule abgestimmt werden.

Wir konzipieren Kurse, in denen sich Schüler*innen intensiv in kleinen Gruppen auf anstehende Prüfungen vorbereiten können. Andere Angebote bieten Gelegenheit, neue Sportarten zu lernen, sich kreativ auszutoben und ungeahnte Talente zu entdecken.

Das Spektrum reicht von Förderkursen bis hin zu Kochen, Forscher-Kursen, Waldtagen und vielem, vielem mehr. HipHop-Tanzen hat hier ebenso seinen festen Platz wie Töpfern, Nähen, Trommeln oder Beatboxing.

Mehrere Evaluationen haben ergeben, dass mit MAUS genau die Schüler*innen erreicht werden, die von diesem Konzept profitieren. Für viele ist die Schule bunter und attraktiver geworden, nachweislich ist mit MAUS die Schulfreude gestiegen.


Zu dieser Arbeit gratulieren wir unseren Kollegen*innen und den mehr als einhundert Kursleiter*innen, die in jedem Schuljahr die MAUS-Angebote leiten! WOW – auf die nächsten 10 Jahre MAUS!

Wir sehen uns hier in zwei Wochen!

Bis dahin macht’s gut,

Euer







Montag, 20. August 2018
Buchverlosung zu unserem Abend mit Charly Graf

Hallo,

es hat ein bisschen abgekühlt und wir können wieder klare Gedanken fassen. Vielleicht habt ihr euch schon das neue Semesterprogramm geholt und entdeckt: Charly Graf kommt im Herbst zu uns in die Abendakademie! Am 11. Oktober ist er im Café U1 zu Gast.



Charly Graf …? Der Name sagt mir was, aber wer ist das nochmal …?

Charly Graf ist...
... ein Boxer
... ein Mannheimer Adliger
... ein Tennisspieler

Wie viele Dokumentarfilme wurden über ihn gedreht?
... einer
... drei
... fünf

Wann ist Charly Graf in der Abendakademie?
... am 11.10.
... am 10.11.
... am 01.01.

Schickt uns eure Antworten an marketing@abendakademie-mannheim.de

Die oder der Erste, die/der uns eine Mail mit allen korrekten Antworten schickt, gewinnt Grafs  Buch „Kämpfe für dein Leben“ und kann es sich bei der Veranstaltung direkt signieren lassen!





Mit dem zweiten Platz sichert ihr euch freien Eintritt zur Lesung und dem
3. Platz spendieren wir an unserem Charly-Graf-Abend  ein Freigetränk.

Wir drücken die Daumen – und sehen uns hier wieder in zwei Wochen!








Montag, 6. August 2018
Lesung: Festgehaltene Erinnerungen

Copyright Kathrin Gomolla


Anlässlich des 10jährigen Bestehens des Kurses „Autobiographisches Schreiben“ fand am 28.10.2017 die Jubiläumslesung „Festgehaltene Erinnerungen“ im Café U1 statt. Das Café war bis auf den letzten Platz gefüllt und alle Gäste lauschten den spannenden Erzählungen aus vergangenen Tagen.

Seit dem 25. Oktober 2007 treffen sich die Seniorinnen und Senioren wöchentlich, um Geschichten aus ihrem Leben für die nachfolgenden Generationen zu schreiben. Zu Anfang stand der Kurs unter der Leitung von Angela Lingnau. Heute ist Elke Bovermann Ansprechpartnerin für die Teilnehmer*innen.

Hier ein Auszug aus der Jubiläumsbroschüre:

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht!?“

Wo und wie möchte ich im Alter wohnen? Meine Wohnung im zweiten Obergeschoss in Münster war nicht seniorengerecht. Meine drei Kinder wohnten weit entfernt und meine Enkelkinder traf ich selten. Das bedrückte mich. Alle Kinder hatten den Wunsch, dass ich im Alter in ihrer Nähe wohne. Als ich 70 Jahre alt wurde, beschäftigte mich diese Frage immer wieder.

Sollte ich zu einem meiner Kinder ziehen, in eine fremde Stadt, wo ich außer meiner Familie niemanden kannte oder sollte ich in Münster bleiben, wo meine Heimat ist und liebe Freunde leben?
Meine Freunde rieten mir: „Zieh´ nicht fort! Das wirst Du bereuen! Einen alten Baum verpflanzt man nicht!“ Doch im Ohr hatte ich die Worte meiner Enkelkinder: „Oma, zieh´ zu uns. Dann können wir dich oft sehen.“

In Mannheim wurde mir eine sehr schöne Erdgeschosswohnung mit großer Terrasse angeboten, nicht weit von der Familie meiner jüngsten Tochter entfernt.



Im Frühjahr lud ich alle Freunde, Verwandte und Nachbarn zur Feier meines 70. Geburtstages ein. Das Fest wurde zu einer Abschiedsfeier in Münster. Im September trat ich die große Reise an, die aufregendste Reise meines Lebens. Mit meinem kleinen Auto benötigte ich für die Hinfahrt von Münster nach Mannheim nur einige Stunden, der Umzugswagen war zwei Tage unterwegs. Um anzukommen brauchte ich Monate.

Jetzt bin ich hier heimisch geworden. Meine Enkeltochter kommt oft zu mir, wenn ihre Eltern arbeiten, und ich gehe zum Essen zu ihnen, wenn mir das Kochen keinen Spaß macht. Inzwischen habe ich entdeckt, wie vielseitig Mannheim und die Umgebung sind. Berge und Wälder im Westen und Osten, zwei Flüsse, die zum Radeln einladen, Städte mit langer Geschichte, unzählige Museen und Theater mit einem so anspruchsvollen Programm, wie ich es von Münster nicht kenne.
Den Umzug nach Mannheim habe ich nie bereut. Ich bin in Mannheim heimisch geworden, habe neue Freunde gewonnen und bin glücklich, in der Nähe meiner Familie zu sein.

Auch einen alten Baum kann man verpflanzen.
Angela Lingnau  

Die nächste Lesung am 1. Dezember dieses Jahres steht unter dem Motto „Mein Weg…  Festgehaltene Erinnerungen“. Freuen Sie sich ab 16 Uhr im Café U 1 auf neue Perlen aus dem reichhaltigen Erzählschatz der Teilnehmer*innen des Kurses „Autobiografisches Schreiben“.

Der Eintritt ist frei.

Sicherlich kennen auch Sie viele Geschichten, die sich lohnen, auf Papier gebracht zu werden und vielleicht haben Sie sogar schon einmal überlegt, sie für die nächste Generation aufzuschreiben. Was dabei wichtig ist, was interessant, welche Episoden Sie auswählen sollten und wie Sie eine spannende Geschichte gestalten, erfahren Sie in unseren Kursen „Autobiografisches Schreiben! Im Austausch mit anderen macht es Spaß, zu üben, zu schreiben und zu diskutieren. Schreiben ist Erzählen! Und Geschichten des eigenen Lebens erzählen kann jeder und jede.

Die nächsten Kurse beginnen im Oktober.

Autobiografisches Schreiben für Seniorinnen und Senioren
9 x ab Do, 11.10.2018, 10 - 11.30 Uhr, Abendakademie, Raum 410, Kurs-Nr. S137003

Autobiografisches Schreiben für Seniorinnen und Senioren
9 x ab Mi, 24.10.2018, 10 - 11.30 Uhr, Abendakademie, Raum 410, Kurs-Nr. S137004

Autobiografisches Schreiben für Seniorinnen und Senioren
12 x ab Mi, 9.1.2019, 10 - 11.30 Uhr, Abendakademie, Raum 410, Kurs-Nr. S137005

Autobiografisches Schreiben für Seniorinnen und Senioren
9 x ab Do, 10.1.2019, 10 - 11.30 Uhr, Abendakademie, Raum 410, Kurs-Nr. S137006










Montag, 23. Juli 2018
Von Vulkanen und Geysiren

vhs on tour - die Eifel - Deutschlands aktives Vulkangebiet

Samstagmorgen - der Wecker klingelt viel zu früh. Aber was soll’s! Heute geht es mit vhs on tour in die Osteifel. Unser Bus fährt um 7.30 Uhr an der Kunsthalle ab. Das Wetter ist perfekt - sonnig und kühl. 20 Menschen sind heute mindestens genauso früh aufgestanden wie ich. Wir fahren fast pünktlich los, und Gabi, unsere Busfahrerin, schafft es, uns irgendwie aus Ludwigshafen rauszubringen, was bei den ganzen Baustellen und Sperrungen an Zauberei grenzt.



Dann sind wir endlich auf der Autobahn und auf dem Weg nach Plaidt, wo wir uns das Vulkanparkinfozentrum anschauen werden. Als wir aus dem Bus steigen, hören wir die Nette, die hinter dem Infozentrum rauscht. Auf ihr haben schon die Römer die in der Gegend abgebauten Steine nach Andernach transportiert. Von dort aus wurden sie dann ins gesamte Römische Reich verschifft.



Im Infozentrum erwarten uns unsere Gästeführerin und ein Film. Nach unserem Besuch wissen wir, dass der Laacher-See-Vulkan, der ganz in der Nähe ist, nur schläft und jederzeit wieder ausbrechen kann, wie zuletzt vor rund 13000 Jahren - eine doch etwas beunruhigende Vorstellung. Wir haben erfahren, wie der Vulkanismus die Eifel geformt hat und was der Mensch aus den vulkanischen Hinterlassenschaften gemacht hat - der Abbau der verschiedenen vulkanischen Gesteine prägt die Gegend bis heute. Leider ist die Zeit etwas knapp bemessen, aber der Besuch im Infozentrum macht Lust darauf, mit mehr Zeit wiederzukommen.

Dann geht es weiter nach Mendig. Die kurze Fahrt endet vor dem Lava-Dome, wo uns unser Gästeführer schon erwartet, um uns in die Unterwelt von Mendig zu führen. Ungefähr 30 Meter unter der Stadt liegen die Lavakeller. Beim Ausbruch des Wingertsbergvulkans vor 200.000 Jahren ergoss sich ein meterdicker Lavastrom über die Landschaft. Als er erkaltet war, blieben Basaltsäulen zurück, die dann wiederum beim Ausbruch des Laacher-See-Vulkans von einer 30 Meter dicken Schicht aus Tuffstein überdeckt wurden. Ab dem 18. Jahrhundert, vielleicht auch schon früher - man weiß es nicht genau - wurde dieser Basalt abgebaut und zu Mühlsteinen verarbeitet, die in alle Welt verschifft wurden. Die durch den Basaltabbau entstandenen Keller wurden im 19. Jahrhundert zum Bierbrauen genutzt - ideal, weil die Temperatur bei konstant 6 Grad liegt. Zeitweise hatte Mendig die höchste Brauereidichte der Welt. Der Boom endete um 1900 mit der Erfindung der elektrischen Kühlung. Ein kleiner Teil der drei Quadratkilometer großen Keller kann heute besichtigt werden. Außerdem werden dort Filme gedreht, Chorproben abgehalten und Ehen geschlossen. Nach unserer Rückkehr an die Oberfläche machen wir uns auf den Weg zum Bus. Bevor wir einsteigen, schauen wir uns noch die Museumslay an, ein kleines Freilichtmuseum, in dem man erfährt, mit welchen Techniken man den Basalt im Laufe der Zeit abgebaut hat und wozu er genutzt wurde.

 
 
Unsere letzte Station ist Andernach am Rhein. Dort besuchen wir das Geysirzentrum, bevor sich endlich der Höhepunkt unserer Fahrt nähert - der höchste Kaltwassergeysir der Welt! Aber erst zum Geysirzentrum: Direkt am Rhein gelegen, sticht der moderne Bau schon durch seine Architektur heraus. Die helle Fassade ist aus vulkanischem Tuffstein, der aus der Region stammt. Die Ausstellung entspricht nicht dem, was man von einem Museum erwartet. Es gibt zum Beispiel keine Führung. Nach einer kurzen Einführung werden wir mit dem Fahrstuhl 4.000 Meter in die Tiefe geschickt. Natürlich nur als Simulation. Die Temperatur steigt, der Druck auch. Unten angekommen, können wir an vielen Stationen den Weg nachvollziehen, den das Kohlendioxid nimmt, das den Geysir zum Ausbruch bringt. Auf unserem Weg zurück an die Oberfläche erfahren wir, wie dieser menschgemachte Geysir funktioniert und welche Kräfte hier wirken. Wir können Steine anfassen, Wasserdruck erzeugen, Wasser zum Sprudeln bringen, herausfinden welche Kräfte im Geysir wirken und was genau bei so einem Ausbruch passiert. Nicht zuletzt erfahren wir etwas über die Entstehung des Geysirs und sein wechselhaftes Schicksal.



Und endlich geht es zum Geysir! Das Schiff bringt uns in einer knappen halben Stunde zur Namedyer Werth, einem idyllischen kleinen Naturschutzgebiet am Rheinufer. Hier liegt der Geysir. Vom Schiffsanleger ist es ein kurzer Fußmarsch, und schon sind wir da. Kaum angekommen, fängt der Geysir an zu blubbern und zu brodeln, und schließlich steigt die Fontäne in mehreren Wellen hoch.





Wer zu nah an der Fontäne steht, wird geduscht. Das Wasser schmeckt salzig, es ist sehr mineralhaltig. Und so schnell der Ausbruch begonnen hat, ist er auch schon zu Ende. Die Fontäne fällt in sich zusammen - das war’s. Wir gehen zurück zum Schiff, das uns wieder nach Andernach bringt, steigen dort in dem Bus und machen uns auf den Heimweg.

Fazit: Ich komme bestimmt wieder in die Eifel.

Und jetzt schaut bei uns auf der Homepage. Wir bieten noch auch andere tolle Touren an, bei denen man vieles erlebt!

Eure Tina vom






Montag, 9. Juli 2018
Gesichter Mannheims

Aktuelle Fotoausstellung im Foyer der Mannheimer Abendakademie

Gibt es DAS Mannheimer Gesicht? Wahrscheinlich nicht. Doch welche markanten Gesichter sich der Fotograf und Wahl-Mannheimer Ralf Mager darunter vorstellt, zeigt seine Fotoausstellung „Gesichter Mannheims“.



Seit 22. Juni ist die Fotoausstellung „Gesichter Mannheims“ in unserem Foyer zu sehen.
Um „unser“ Gesicht Mannheims näher vorzustellen, interviewten wir Ralf Mager vor der Eröffnung der Ausstellung.

Interview mit Ralf Mager

MAA: Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?


© Ralf Mager
RM: Erste Berührungspunkte mit der Fotografie erlangte ich durch einen Freund. Schon bald nach meiner Schulzeit hatte ich mir eine eigene Kamera zusammengespart, damals eine gebrauchte Nikon F3 mit einem 50 mm Objektiv – eine echte Dampfmaschine.

Die Liebe zum Essen führte mich zum Beruf als Koch. Aber genau diese Liebe ließ mich mit der Zeit auch ein wenig an diesem Beruf zweifeln. Plötzlich entstand ein anderes Verhältnis zum Essen, zum Genuss. Kochen war jetzt Produktion von Gerichten aus Lebensmitteln für wildfremde Menschen. Wollte ich mir diese Liebe nicht doch für meine Freizeit bewahren?

Auch während meiner Kochausbildung fotografierte ich weiterhin Menschen und viel in der Natur. Nach abgeschlossener Ausbildung sparte ich mir Geld an und machte eine langersehnte halbjährige Indienreise. Ich kaufte mir eine neue Fotoausrüstung und ab ging´s. Verzaubert von Land und Leuten und vor allem von der Möglichkeit, Eindrücke festzuhalten, um sie später visuell mitteilen zu können, ließen den Entschluss in mir reifen: Ich werde Fotograf.

Nach meiner Indienreise bewarb ich mich mit einer Mappe an der Johannes Gutenberg Fachschule für Fotografie in Heidelberg und machte dort meine Ausbildung zum Fotografen. Schon während der Ausbildung konnte ich einige Kunden gewinnen, so dass ich mich schon bald danach mit einem kleinen Werbestudio in Mannheims Schwetzingerstadt als Fotograf selbständig machen konnte.

MAA: Wie sind Sie auf das Thema der Ausstellung „Gesichter Mannheims“ gekommen?

RM: Als Wahl-Mannheimer hatte ich zunächst genau die gleichen Eindrücke, wie sie wahrscheinlich viele Menschen haben, die das erste Mal nach Mannheim kommen: es ist umtriebig, verbaut und manchmal stinkt es nach Abgasen und Chemie. Jetzt lebe ich seit 25 Jahren in Mannheim und es ist Zeit, dieses Bild etwas zurechtzurücken.

MAA: Was möchten Sie dadurch ausdrücken?

RM: Mit den Bildern möchte ich zeigen, dass Mannheim nicht nur Industriestadt ist. Im Stadtgebiet gibt es viel Natur, insbesondere der Rhein hat es mir angetan – für mich hat er etwas von der Sehnsucht nach der großen Welt, er kommt irgendwo her und kann dich überall hinführen. In dieser urbanen Umgebung zeige ich Mannheimer*innen, deren Wege sich mit meinen kreuzten. Mein spezieller Ansatz ist, dass die Portraitierten entweder echte, gebürtige Mannheimer*innen sind oder sich Mannheim als Wahlheimat ausgesucht haben und fest mit der Stadt verwurzelt sind.

MAA: Gibt es etwas Besonderes in den Gesichtern Mannheims im Vergleich zu anderen Städten?

RM: Es gibt etwas Besonderes, etwas Einzigartiges, sowohl in den Gesichtern der Mannheimer*innen, als auch in denen der Stadt selbst. Das Besondere ist die Authentizität: die Menschen lieben ihre Stadt und sind dabei direkt und geradeaus. Mannheim hat viele Facetten, die man einfach erleben muss.

MAA: Ihre Bilder auf dem Flyer zur Eröffnung sind in schwarz-weiß gehalten. Gibt es dafür einen speziellen Grund – eine Intention?

RM: Eine Schwarzweißaufnahme hat durch den Verfremdungseffekt den Anspruch an den Betrachter genauer hinzusehen. Das, was man dabei sieht, wird nicht durch das Gestaltungsmittel Farbe abgelenkt – das Licht rückt noch mehr in den Vordergrund. Das Bildmotiv tritt durch diese Reduktion konzentrierter hervor.

MAA: Welches ist Ihr Lieblingsbild?

RM: Ich habe kein Lieblingsbild, genau wie ich auch nicht wirklich ein Lieblingsgericht habe - jedes Bild hat seine eigene Geschichte. Ich mag die Vielfalt und es gibt jeden Tag so viel Neues zu entdecken, wenn man nur richtig hinschaut.

MAA: Sie unterrichten als Kursleiter Fotografie an der Mannheimer Abendakademie. Was erwartet die Teilnehmer*innen bei einem Besuch Ihrer Fotokurse?

RM: In den Grundkursen führe ich meine Teilnehmer*innen sehr praxisorientiert an die Fotografie heran. Zunächst werden sie schnell und unkompliziert mit den Grundlagen von Kameratechnik, Fototheorie und Bildgestaltung vertraut gemacht. Mit konkreten Übungen erlernen sie beim Fotografieren wie selbstverständlich mit ihrer Kamera umzugehen.

In weiterführenden Kursen und Themenkursen geht es um die Motive, um die Bildinhalte selbst. Die Teilnehmer*innen lernen, die Anforderungen eines Motivs zu erkennen, um dann das entsprechende Werkzeug bzw. ein bestimmtes Stilmittel anzuwenden.

Bei Bildbesprechungen zu den jeweiligen Fotothemen können sich meine Teilnehmer*innen weiterentwickeln und lernen, ihre eigenen Ideen in technischer und gestalterischer Hinsicht umzusetzen. Hinzu kommen die Bildbearbeitung, die Bildverwaltung und auch anspruchsvollere Fototechnik. Allerdings bleibt Letzteres immer dem Bildinhalt untergeordnet. Soviel Technik wie nötig und so wenig wie möglich. Die Idee, der richtige Moment, das Wahrnehmen und der Spaß daran führen sie zu tollen Fotos.

MAA = Abendakademie Mannheim, RM = Ralf Mager, Fotograf


© Ralf Mager




Und, neugierig auf die weiteren „Gesichter Mannheims“?

Dann kommt vorbei, wir freuen uns auf euch! Die Ausstellung ist noch bis 31. Juli zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Euer







Montag, 25. Juni 2018
Kunsthalle in Bewegung ... doch was bewegt die Abendakademie?

Nach vielen Gesprächen war sie endlich besiegelt - die Kooperation der beiden Häuser!
„Abendakademie goes Kunsthalle“, so der erste Titel unserer Zusammenarbeit.
Der Countdown lief, vier Wochen vor der Eröffnung war für uns schlagartig eine neue Zeit angebrochen. Wir übernahmen die Organisation der Kunstvermittlung für Kinder und Jugendliche in der Kunsthalle.





Es mussten neue Dozent*innen akquiriert und Bewerbungsgespräche geführt werden.
Büros wurden getauscht, neue Computerprogramme erlernt, Kuratorenführungen erlebt, das neue Gebäude der Kunsthalle begangen, Materialräume gesichtet, die Atelierräume für unsere neuen Kurse kennengelernt ... alles ins Allem: wir haben alle Informationen aufgesaugt und die Atmosphäre der Kunsthalle verinnerlicht.



Hier ein Eindruck der Installation von Thomas Hirschhorn „The Fire was Here“, 2013

Noch mehr Impressionen:



Aber nicht nur die Künstler*innen waren fleißig, auch unsere kleinen Kursteilnehmer*innen haben am Eröffnungswochenende kreativ gearbeitet.

In Atelier 2 wurden Pop Ups gebastelt, hier ein kleiner Eindruck:









In Atelier 1 wurde der Wasserturm gedruckt. Auch hier sind tolle Dinge entstanden.





Inzwischen ist Ende Juni und alle sind neugierig auf das, was es zu sehen, zu erleben und zu entdecken gibt. Da ist es verständlich, dass der Andrang groß ist.

Wir arbeiten auf Hochtouren, um allen Kindern und Jugendlichen eine Führung oder einen Workshop in der Kunsthalle zu ermöglichen. Nicht nur die ausgestellte Kunst macht Spaß und ist beeindruckend, sondern ebenso die Architektur und Ihre Vielseitigkeit. Die unterschiedlichen Blickwinkel und möglichen Perspektiven, kombiniert mit der Weite der Räume: das sollte man gesehen haben.



Versprochen: Die Zeit in der Kunsthalle vergeht wie im Flug!

Eure Silvia für das





Montag, 11. Juni 2018
Aus dem Arbeitsalltag einer Praktikantin – Gastbeitrag von Sina Grössl



Die Mannheimer Abendakademie ist der ideale Arbeitsplatz. Vor allem für mich als Praktikantin. Ihr wollt wissen warum und was man in der Abendakademie zu tun hat? Dann bleibt dran!

Erst mal zu meiner Person: Ich heiße Sina, bin 26 Jahre alt und studiere Kunstgeschichte an der Universität in Heidelberg. Neben dem Studium absolviere ich gerade bis Mitte Juli ein Praktikum an der Mannheimer Abendakademie. Um mein Gehalt ein wenig aufzubessern, arbeite ich am Wochenende als Servicekraft in einem Café. Wenn ich dann noch Zeit habe, mache ich gerne Sport oder beschäftige mich mit meiner großen Leidenschaft, der Fotografie. Bisher habe ich auch schon Praktika in Museen und Galerien absolviert. Da ich in diesem Semester nicht so viele Veranstaltungen besuchen muss, dachte ich mir, ich könnte die Zeit für ein Praktikum nutzen. Eine Freundin berichtete mir von ihrem Praktikum an der Mannheimer Abendakademie und war sehr begeistert davon. Schließlich habe ich mich beworben und nun findet Ihr mich drei Tage in der Woche im Büro der Abteilung Gesellschaft und Politik/Kultur.

Nach dem ersten Gespräch mit Abteilungsleiterin Frau Dr. Kammer und meiner künftigen Kollegin Frau Meng habe ich schon gemerkt: das wird passen. An meinem ersten Tag erwartete mich ein nettes Briefchen meiner Kollegin Kathrin Gomolla, deren Platz ich nachmittags in Beschlag nehme. Dann wurde ich von Frau Dr. Kammer erst einmal herumgeführt und gefühlt allen Mitarbeiter*innen der Abendakademie vorgestellt. Auch wenn ich mich noch jung fühle, konnte ich mir doch nicht alle Namen und Gesichter merken. Ist hier aber kein Problem, alle meine Kollegen*innen sind sehr freundlich und verständnisvoll und auch gern mal zu einem kleinen Plausch bereit.

Meine Abteilung ist die Abteilung für Gesellschaft – Politik – Kultur. Hier fühlt man sich gut aufgehoben. Es herrscht eine freundlich lockere und entspannte Atmosphäre. Und wenn man lieb zu seinen Kolleginnen ist, bekommt man sogar einen liebevoll angerichteten Obstsalat an seinen Arbeitsplatz gestellt. Regelmäßig setzen wir uns zusammen und beraten, wie wir mit den Kursen vorgehen, bei denen es zu wenige Anmeldungen gibt. Dabei wird nicht nur geredet, sondern auch viel gelacht.

Ich unterstütze das Kultur-Team in allen Bereichen. Zum Beispiel helfe ich Frau Meng beim Organisieren des talentCAMPus, der zum Bundesprogramm „Kultur macht stark“ gehört. Dafür kontaktiere ich diverse Unternehmen und Organisationen und frage an, ob sie Interesse hätten mit uns zusammen zu arbeiten. Dann müssen Verträge dafür erstellt, gedruckt und verschickt werden. Des Weiteren unterstütze ich Frau Kowalski bei der Planung einer Fotografie-Ausstellung, die am 22. Juni eröffnet wird. Hierfür habe ich mir zusammen mit Frau Kowalski Fragen für ein Interview mit dem ausstellenden Künstler überlegt. Für die Ausstellung stehen dann noch weitere Aufgaben an, zum Beispiel müssen wir die Ausstellung gemeinsam mit dem Fotografen und unseren Hausmeistern hängen.

Wir organisieren auch einen Informationstag für Senioren im städtischen SeniorenTreff Herzogenried. Ich durfte meine Kolleginnen Frau Rode und Frau Kowalski zu einem Planungstreffen begleiten, an dem der Ablauf und die Aufgabenverteilung besprochen wurde. Ich hätte nicht gedacht, an was man alles denken muss und was dementsprechend organisiert werden sollte.

Weitere Aufgaben sind natürlich die alltäglichen Büroarbeiten, angefangen mit der Verwaltung wichtiger Unterlagen bis hin zum Telefonieren. Wenn sich neue Kursleiter*innen bei uns bewerben, laden wir sie zu einem Gespräch ein, in dem wir uns kennenlernen und in dem uns die Kursleiter*innen auch ihre Fragen stellen können. Damit das nächste Semesterprogramm geplant werden kann, wird mit den Kursleiter*innen besprochen, wann und wie oft ein Kurs angeboten wird. Hier habe ich meine Kolleginnen unterstützt, indem ich die Termine mit den Kursleitern*innen koordiniert habe.



Alles in allem erwartet einen hier in der Abendakademie ein sehr spannendes und abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld. Und was mir noch viel wichtiger ist: Nette Kollegen*innen und ein entspanntes, freundschaftliches Arbeitsklima erlebe ich ebenfalls.

Jetzt geht’s weiter ans Planen, die Zeit bis zur Eröffnung der Foto-Ausstellung ist nicht mehr lang! Ihr dürft gespannt sein!

Bis dahin

Eure Sina und







Montag, 28. Mai 2018
Eine virtuelle Reise um die Welt

Die Mannheimer Abendakademie wird digitaler und verschiedene neue Kursformate finden den Weg in unser Angebot – auch in den Bereich der Grundbildung.

Wir bieten derzeit sieben Kurse im Bereich Alphabetisierung an, in denen Erwachsene mit guten Deutschkenntnissen, vorrangig Muttersprachler*innen, das Lesen und Schreiben lernen bzw. ihre früher erworbenen Kenntnisse ausbauen und verbessern können.

Diese Menschen sind  vielfach aufgrund ihrer schlechteren Lese- und Schreibkompetenz von vielen gesellschaftlich relevanten Bereichen ausgeschlossen bzw. haben weniger Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe. Allgemeine Informationsbeschaffung, Möglichkeiten der (beruflichen) Weiterbildung, Gesundheitsbildung, politische Teilhabe sind nur einige der Bereiche, in denen eine Teilhabe erschwert ist. Die  Auflistung wäre beliebig erweiterbar...

Und natürlich gehört auch das Reisen in die nähere oder weitere Welt zu den Träumen unserer Teilnehmer*innen, die meist unerfüllt bleiben. So war die Idee geboren, alle Grundbildungskurse mit einem Kursmodul „Reise um die Welt“ zu besuchen und ihnen an einen Kurstag verschiedene Ausflüge in andere Länder zu ermöglichen.

Die Reise begann wie folgt:
Die „Reiseleitergruppe“ bestehend aus einer pädagogischen Mitarbeiterin und einer VR-Anleiterin erschien mit dem „Reisegepäck“, diversen Lesematerialien, Reiseführer, Landkarten und VR-Brillen sowie den „Reisestühlen“ (tatsächlich: Drehstühle) im Kurs.

Zunächst wurde alles Organisatorische geklärt, der Ablauf der Reise und die Verwendung der „Reisebrillen“ und „Reisestühle“ wurden erläutert. Dann konnte die Reise um die Welt beginnen!

Drei Kurztrips waren im Angebot: Natur erleben in Norwegen, Karneval in Venedig und Tauchen in Australien. Für jedes Reiseziel wurde ein Gruppentisch auserkoren und mit eigens entwickeltem Lernmaterial zu diesem Land bestückt: Einfache Lesetexte mit einführenden Informationen zu dem jeweiligen Land, Fotos und Kartenmaterial zur Orientierung. Pro Tisch konnte immer ein Teilnehmer/eine Teilnehmerin auf dem Reisesessel Platz nehmen und mit der VR-Brille und dem hinterlegten 360°-Video auf die Reise gehen, während die Mitreisenden am Tisch ihre eigene Reise vorbereiteten oder schon erworbene Reiseeindrücke in der Gruppe zu Papier brachten. Wenn eine Reise beendet war, konnten auch die anderen Reiseziele besucht werden.

Höhepunkt einer jeden Reise war der mehrere Minuten dauernde Film, der jeden Betrachter in das jeweilige Land entführte und eindrückliche Erlebnisse ermöglichte: eine Gondelfahrt durch Venedig, ein Tauchgang vor der Küste Australiens oder die Fahrt durch die norwegische Welt der Fjorde brachte alle ins Staunen und Schwärmen.

Niemand wurde reise- oder seekrank. Im Gegenteil: Die Kurszeit verging wie im Flug, alle Beteiligten waren mit Feuereifer bei der Sache, niemand dachte an eine Pause und auch die Lese- und Schreibarbeiten wurden hochmotiviert bearbeitet.

Zum Schluss wurde ein vielfacher Ruf nach Wiederholung laut und viele neue Ziele wurden für weitere Kursbesuche gewünscht:

Spanien, Indien oder das eine oder andere afrikanische Land könnten beim nächsten Mal im Angebot sein.

Die beteiligten Kursleiterinnen waren ebenfalls von den virtuellen Möglichkeiten für den Kursbetrieb beeindruckt und konnten das Lernmittel „VR-Brille“ lustvoll ausprobieren.


Fazit:
Insgesamt war die VR-Brille eine äußerst sinnvolle Ergänzung zu den üblichen Lernmaterialien, um Lerninhalte erlebbar zu machen.

So planen wir derzeit gerade die „Reise um die Welt 2.0“.

Das Grundbildungsteam der Mannheimer Abendakademie:
Helga Hufnagel, Susanne Rechner und Silvia Szabó






Montag, 15. Mai 2018
Einblicke – hinter den Kulissen unserer Kreativwerkstatt

Hallo,

in unserem heutigen Blogbeitrag möchten wir euch einen Blick „hinter die Kulissen“ unserer Werkstattarbeit ermöglichen.

Was ist experimentelle Keramik? Wie gehen wir vor? Wie wird glasiert? Arbeiten wir mit Töpferscheiben? Bisher noch nicht, aber mit unseren verschiedenen Tonarten und Glasurmöglichkeiten entstehen individuelle Objekte.


Unsere Teilnehmer*innen haben die Wahl zwischen weißem, rotem, schwarzem und lederfarbenem Ton, der, je nach Beschaffenheit, bei bis zu 1200 Grad gebrannt werden kann.

Nach dem ersten „Schrühbrand“, bei dem das geformte Objekt hart wird, besteht die Möglichkeit, dieses mit Glasuren oder Engoben – einer dünnflüssigen, farbigen Tonmineralmasse – farbig zu verzieren. Dies kann in Form von Übergießen, Tupfen oder Bemalen geschehen.

Viel Spaß bei unserem Film und einem „Einblick“ in den Kreativbereich.










Montag, 30. April 2018
Im Gespräch: Michael Quartz, Dozent für Astrofotografie

KulturTeam:  Herr Quartz, erzählen Sie doch zuerst einmal etwas über sich, wer sind Sie und wo kommen Sie her?

M. Quartz: Nun, geboren bin ich in Grünstadt an der Deutschen Weinstraße, väterlicherseits bin ich indianischer Abstammung, Cherokee.

In Hettenleidelheim habe ich die Grundschule und später in Eisenberg die Hauptschule besucht, bevor ich dann meine Ausbildung in der BASF als Dreher begonnen habe, wo ich bis heute seit 32 Jahren tätig bin.

KulturTeam:  Wie kamen Sie zur Astronomie?  Gab es so etwas wie ein Schlüsselerlebnis? Was genau war das?



M. Quartz: Mein Schlüsselerlebnis war der 25.4.1981, der erste Start eines Space Shuttles. Bis dahin wusste ich nicht mal was der Weltraum ist. Danach habe ich sehr viel darüber gelesen und in der Schule besuchte ich die AG Erde & Weltall.

KulturTeam: Und wie ging es weiter? Es scheint ein langer Weg gewesen zu sein…

M. Quartz: Mein erstes Teleskop bekam ich mit 12 Jahren und der erste Blick durch das Teleskop war eine riesige Enttäuschung! Die Sterne waren nur Punkte… nicht so wie die schönen Bilder, wie man sie aus Zeitungen oder Büchern kennt. Aber dieses Problem erlebe ich heute immer wieder bei Menschen,  die ihren ersten Blick durch ein Scope werfen.

KulturTeam: Und wie kamen Sie dann letzten Endes zur Astrofotografie?

M. Quartz: Es war die Enttäuschung darüber, was man mit bloßem Auge sehen kann, ich wollte die Schönheit des Universums festhalten.



KulturTeam: Können Sie in Worte fassen, was Sie so sehr fasziniert an den Sternen?

M. Quartz: Die Faszination daran ist einfach das Unendliche und wie klein und unbedeutend wir doch sind in der Weite der Sterne, Galaxien und Nebel.

KulturTeam: Sie bieten auch Astrofotografie-Kurse hier in der Abendakademie an. Wie genau kann man sich das vorstellen?

M. Quartz:  Menschen, die in der Stadt leben, haben oft noch nie den Sternenhimmel in seiner ganzen Schönheit gesehen. Wer erkennt denn als Stadtbewohner die Sternbilder? Mit der Astrofotografie möchte ich den Menschen den Nachthimmel etwas näher bringen und eben auch zeigen wie einfach das sein kann.

KulturTeam: Welches  war das „beste“ Foto, das Sie je vom Nachthimmel gemacht haben? Und wo ist es entstanden? Und warum finden Sie es so besonders?

M. Quartz: Mein bestes Foto, mmhh. Ich denke es war der Pacman-Nebel NGC281. Ich habe ihn mit knapp 10 Stunden Aufnahmezeit aus Ludwigshafen aus meiner kleinen Sternwarte fotografiert.



KulturTeam: Nun haben Sie schon eine ganze Menge erreicht. Was steht noch an?

M. Quartz: Seit November 2017 gibt es die Astronomische Vereinigung Vorderpfalz e.V., deren Vorstand ich bin. Es ist der erste und einzige Verein hier im Umkreis, worauf ich doch etwas stolz bin. Für mich ist es eine Art Lebenswerk, diesen weiter aufzubauen, den Menschen die Astronomie näher zu bringen und mich mit Gleichgesinnten austauschen zu können.

Wir werden Kurse und Vorträge anbieten, die besucht werden können. Eine Sternwarte ist in Oppau in Planung. Dort wollen wir Interessierten den Himmel näher bringen.

Wir würden gerne mit Schulen zum Thema Astronomie näher zusammenarbeiten.

Mit dem Planetarium Mannheim kooperieren wir schon, was viel Spaß macht. Zum Haus der Astronomie und zur Landessternwarte Heidelberg haben wir auch schon Kontakte.

Im Sommer steht die „Explore Science“ an, bei der ich einen Vortrag über Astrofotografie vor Schülern halten werde. Also es gibt viel zu tun! :-D

KulturTeam: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

Für alle diejenigen, die jetzt neugierig geworden sind und sich selbst „ein Bild vom Himmel machen möchten“, empfehlen wir unseren Kurs  „Astrofotografie“ ab 28. Mai.
Anmeldung unter Kursnummer:  R159008
Wir freuen uns auf Sie!










Montag, 16. April 2018
Mannheims Königin der Nacht – wir erinnern an Professor Edith Jaeger

Edith Jaeger als "Königin der Nacht"
hinter der Bühne bearb. um 1955
Foto EJ / rem
Wir wollen an ihrem 100. Geburtstag (17. April 2018) an Edith Jaeger erinnern. Ihr zu Ehren werden wir voraussichtlich im September ein Konzert veranstalten.Wir verneigen uns vor einer großen Künstlerin, einem wertvollen Menschen und einer hervorragenden Gesangspädagogin, die sich und anderen ein hohes Maß an Disziplin abverlangte, die das „Flaggschiff“ unserer Musikschule für Erwachsene war.

Als Musik- und Gesangspädagogin unterrichtete sie in der „Musikschule für Erwachsene“ der Mannheimer Abendakademie von 1986 bis 2003 mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gesang, Mimik und Gestik. Einige ihrer Schülerinnen und Schüler sind heute auf Theater- und Konzertbühnen erfolgreich.

Mit ihren Gesangsklassen und ihrer Meisterklasse begeisterte sie das Publikum in zahlreichen großartigen und unvergessenen Konzerten, wie zum Beispiel in den alljährlichen Konzerten an der Abendakademie oder in dem zur Tradition gewordenen Adventskonzert im Diakonissen-Krankenhaus sowie in vielen Benefizkonzerten.



Doch vor dieser ungewöhnlichen Alterskarriere lag ein langes und erfülltes Künstlerleben. Die gebürtige Stuttgarterin erhielt nach ihrem Abschluss an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart 1941 ihr erstes Engagement als Koloratursopranistin am Reussischen Theater Gera. Gastverträge in Dessau, Krefeld, Hannover, Köln und Hildesheim folgten, bis sie 1943 an der Städtischen Bühne Königsberg als 1. Dramatische Koloratursopranistin eine Festanstellung erhielt.

Edith Jaeger als Zerbinetta in "Ariadne auf
Naxos" von Richard Strauss. Neuinszenierung
vom 24.11.1956. © Adolf Falk,
Reiss-Engelhjorn-Museum Mannheim,
Theatersammlung
Nach ihrer Flucht 1945 mit ihrer Mutter in den Westen und Engagements in Darmstadt und Frankfurt kam sie 1953 in ihre Wahlheimat Mannheim. Hier, am Nationaltheater in Mannheim, brillierte sie unter anderem als Zerbinetta, Lucia und immer wieder als „Königin der Nacht“. Daneben gastierte sie im In- und Ausland an zahlreichen großen Bühnen, unter anderem unter Karajan bei den Salzburger Festspielen, bis sie 1970 als gefeierter Star ihren Abschied von der Bühne nahm.

Danach begann Edith Jaegers zweite Karriere als Musikpädagogin, zuerst an der Städtischen Musikschule Mannheim, ab 1974 auch an der Musikhochschule Heidelberg/Mannheim, wo ihr 1980 der Professorentitel verliehen wurde.

Zum 85. Geburtstag veranstaltete die Abendakademie zusammen mit dem Nationaltheater, der Städtischen Musikschule und der Musikhochschule noch einmal ein großes Ehrenkonzert für die Grande Dame der Musik. Zahlreiche prominente Künstlerinnen und Künstler verneigten sich mit musikalischen Beiträgen vor „Mannheims Mutter des Gesangs“.

Edith Jaeger zu Ehren veranstalten wir in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen und gemeinsam mit ihren ehemaligen Schülerinnen und Schülern voraussichtlich im September 2018 ein Konzert mit Melodien aus Kunstlied, Oper, Operette und Musical.

Näheres dazu in Kürze auf unserer Homepage.









Montag, 03. April 2018
Vincent van Gogh in Virtual Reality (VR) - Die PREMIERE!

© matiasdelcarmine/fotolia.com

„Ich war im ´Nachtcafé´, habe einen Spaziergang unter dem Sternenhimmel an der Rhône gemacht und saß auf Gauguins Stuhl in van Goghs Schlafzimmer. ”

Zauberei? Nein, einfach nur der Blick durch die VR- Brille.

Wer kann DAS schon von sich behaupten?!

Na, zum Beispiel eine Gruppe Neugieriger, die an unserem ersten auf „Virtueller Realität“ basierenden Kurs teilgenommen hat.


Immer im Wechsel schauten sie sich vorbereitete 360°-Filme in der VR-Brille an, während die Kursleiterin das Gesehene, besser gesagt das Erlebte, zeitgleich kommentierte und mit wichtigen und spannenden Informationen zu van Gogh und dem jeweiligen Werk, in dem man sich gerade befand, ergänzte. Zusätzlich konnte man weitere Werke van Goghs mit Hilfe von Beamer und Laptop betrachten.


Unsere Kursleiterin Dr. Pamela Pachl führte die „Kunstreisenden“ durch die Welt der Bilder von Vincent van Gogh und gab einen Einblick in sein Œuvre, in seine Beziehung zu seinem Bruder Theo  sowie seinem besten Freund Paul Gauguin. 

Sie positionierte van Goghs Arbeiten in der Kunstgeschichte und stellte ihn als Vorreiter seiner Zeit vor, als Wegbereiter der Moderne, der er ohne Zweifel war!

Van Gogh (1853-1890) arbeitete in der Zeit zwischen den Epochen des Impressionismus und dem Expressionismus. Als erster begann er die Farben seiner Palette auf eine andere Weise zu nutzen. Er verlieh der Farbe in seiner visionären Arbeit Autonomität. Wie bereits die Impressionisten verwendete er nicht die Lokalfarbe eines Objektes, sondern die Farbe an sich wurde Träger seiner innersten Gefühle und bekam somit eine neue, wichtige, seiner Zeit weit voraus eilende Bedeutung. Dies ist wohl auch der Grund, warum van Goghs Kunst zu seinen Lebzeiten so viel Ablehnung erfuhr.



Nicht nur aufgrund der technisch neu gewonnenen Nähe zu seinen Arbeiten, auch durch Dr. Pamela Pachl, die Vincent van Gogh in einem besonderen, persönlichen, ja fast privatem Licht zeigte, fühlte man sich ihm näher. Sie sah nicht nur seine Arbeiten, die gleichzeitig und vor allem Ausdruck seiner  Seele sind, sondern sie sah den Künstler als Person und verdeutlichte somit die Ursprünge seiner Bilder.

Sie erzählte davon, wie Vincent seine Ölfarben aß, von seiner Verzweiflung als missachteter Künstler seiner Zeit, von dem Briefwechsel zwischen ihm und seinem Bruder Theo oder der kreativen und wichtigen Gemeinschaft mit Paul Gauguin, die sogar über den Tod der beiden hinaus anhielt. Und last but not least, erfuhren die Teilnehmenden, wie es dazu kam, dass van Gogh sich ein Ohr abschnitt. Oder war es doch ganz anders…??? 

„Als würde man Vincent jetzt ein wenig kennen“, fasste  eine Kursteilnehmerin ihre Eindrücke am Ende des Vortrags zusammen.

Wir freuen uns auf weitere spannende VR-Kurse im kommenden Semester!

Unser Tipp für Kurzentschlossene:
Vincent van Gogh in VR am 3. April 2018, 16 - 17.30 Uhr









Montag, 19. März 2018
Vielfalt viel Wert - Begegnungsfest für ALLE



Um euch direkt mitten ins Geschehen zu führen, möchten wir einen kleinen Einblick in unsere Arbeit geben: heute rund um unser Fest „Vielfalt viel Wert – Begegnungsfest für ALLE“, veranstaltet 2017 im Rahmen der einander.Aktionstage, der Veranstaltungsplattform des Mannheimer Bündnisses für ein Zusammenleben in Vielfalt.

Ganz kurz zum Hintergrund:
Das Mannheimer Bündnis ist ein Zusammenschluss von Institutionen und Akteuren, die sich gegen Herabsetzung und Diskriminierung positionieren und sich für ein respektvolles Zusammenleben in Vielfalt einsetzen. In einem bestimmten Zeitrahmen finden jährlich die sogenannten einander.Aktionstage statt.

Die Mannheimer Abendakademie ist Mitglied des Bündnisses – und 2017 konzipierten wir eigens dafür eine Großveranstaltung. Unser 'simpler' Wunsch war, verschiedene Gruppen bei uns zusammenzubringen und miteinander zu feiern. Jeder sollte sich mit einem Beitrag oder einem kleinen Interview auf der Bühne präsentieren und natürlich musste für reichlich Essen und Trinken gesorgt werden.

Dabei waren …
… als Bündnispartner: Duha e.V.-Verein für soziale Dienste- (Musikbeitrag) // Freundeskreis Asyl Karlsruhe e.V. (Musikbeitrag) // Bewohnerverein Jungbusch e.V. mit kulinarischen Spezialitäten aus dem Internationalen Frauentreff Jungbusch // FORUM der Jugendkulturen, vertreten mit Breakdance durch das Künstlerkollektiv True Roking Soul // Eritreischer Verein Mannheim e.V. mit einer Kaffeezeremonie // Refugee Radio Rhein-Neckar // Migrationsbeirat Mannheim //

Silke Hauck beim Soundcheck
… weitere Gäste: Folkloretanzgruppe Motif-Sanat Mannheim e.V. // Gemeindediakonie Mannheim (Moderation) // Chor der Lebenshilfe Mannheim e.V. und ABB // Café U1 // Modenschau der Assalam Arabisch-Schule // Kurdisches Volkshaus e.V. Mannheim (Musikbeitrag) // Kinder-Mit-Mach-Zirkus Hallöchen // Special Guest: die Sängerin Silke Hauck – und als spontane Überraschungsgäste schauten die Mannheimer Streetdancer Joanna Blum und Mr. Quick vorbei!!

Bis zur letzten Minute suchten wir nach einem passenden – oder zumindest zufriedenstellenden – Titel. Deshalb starten wir auch hier mit einer Quizfrage :-)
Wie veranstalte ich ein Fest für alle, ohne im Einzelnen zu benennen, wer mit "alle" gemeint ist?

Wir haben viel überlegt, auch mit unseren Bündnispartnern, wie wir Begriffe wie „Integration“, „Inklusion“, „Kulturen“ umgehen können, um nicht gerade dadurch doch wieder auszugrenzen. Eine Zeitlang bastelten wir auch an Symbolen und versuchten vielleicht sogar ohne Sprache auszukommen. Letztlich entschieden wir uns dafür, ALLE in Großbuchstaben zu setzen und nannten das Ganze „Vielfalt viel Wert – Begegnungsfest für ALLE“.


Das Ergebnis war eine Veranstaltung, die ein paar hundert Menschen bei uns zusammenbrachte:
Am Samstag, den 7. Oktober 2017 wurden in unserem Foyer Spezialitäten aus 12 verschiedenen Ländern angeboten und über 100 Mitwirkende brachten mit 16 Programmpunkten drei Stunden Action auf die Bühne. Der Bogen spannte sich von Hip Hop bis Folklore, begleitet von Kurzinterviews mit Akteuren. Für Kinder gab es einen kostenlosen Mitmach-Zirkus und als Stargast aus der lokalen Szene setzte Silke Hauck einen glanzvollen Schlusspunkt. Wir moderierten zu dritt, Jugendliche aus unseren Deutschkursen filmten die Veranstaltung. Wir danken an dieser Stelle dem Offenen Kanal Ludwigshafen, die uns freundlicherweise Kameras zur Verfügung gestellt haben. Im Offenen Kanal wird auch der komplette Beitrag über unser Fest zu sehen sein. Wenn wir den Termin genannt bekommen, teilen wir ihn hier mit. Hier kommt aber erstmal der Trailer:


Für unser gesamtes Team war es ein Kraftakt, der wochenlang vorbereitet wurde. Und wenn dann am Tag X so viele Menschen zusammen feiern und am Ende alle glücklich sind, machen wir es immer wieder gern – denn es ist uns ja ein wirkliches Anliegen: Wir machen Angebote für ALLE!

In zwei Wochen melden wir uns wieder mit einem Beitrag der Kunsthistorikerin
Dr. Pamela Pachl zu ihrem Kurs Vincent van Gogh in VR (Virtual Reality).

Bis dahin macht’s gut!










Montag, 5. März 2018
Wir erweitern unseren Blog um „Kultur im Blick“




Ab sofort fassen wir alle zwei Wochen Kulturelles ins Auge: Einblicke, Ausblicke, Rückblicke, Augenblicke, Blick-Kontakte ...
 
Wir schauen nach vorn:
  • auf Geplantes
  • auf große und kleine Dinge, auf die wir uns freuen
  • auf Ereignisse und Veranstaltungen

Wir blicken:
  • hinter die Kulissen, gewähren Einblicke in unsere Werkstätten und in unsere Arbeit.
  • durch die Linse einer Kamera, die Augenblicke für immer festhält
  • durch eine VR-Brille, die uns Länder, Kunstausstellungen, fremde Welten näher bringt.
  • mit dem Teleskop in die Weiten des Universums
  • zurück auf Vergangenes, seien es Studienfahrten, coole Events, oder auch Ereignisse oder Menschen, die nicht vergessen werden sollen.
  • auf Menschen und Ereignisse, die durch Geschichten, Erzählungen, Gedichte lebendig werden
 
Wir tauchen:
  • mit der VR-Brille hinunter in die Tiefen des Meeres
 
Neugierig auf mehr?
 
Wir sehen uns in zwei Wochen!




 

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