Montag, 30. April 2018

Im Gespräch: Michael Quartz, Dozent für Astrofotografie

KulturTeam:  Herr Quartz, erzählen Sie doch zuerst einmal etwas über sich, wer sind Sie und wo kommen Sie her?

M. Quartz: Nun, geboren bin ich in Grünstadt an der Deutschen Weinstraße, väterlicherseits bin ich indianischer Abstammung, Cherokee.

In Hettenleidelheim habe ich die Grundschule und später in Eisenberg die Hauptschule besucht, bevor ich dann meine Ausbildung in der BASF als Dreher begonnen habe, wo ich bis heute seit 32 Jahren tätig bin.

KulturTeam:  Wie kamen Sie zur Astronomie?  Gab es so etwas wie ein Schlüsselerlebnis? Was genau war das?



M. Quartz: Mein Schlüsselerlebnis war der 25.4.1981, der erste Start eines Space Shuttles. Bis dahin wusste ich nicht mal was der Weltraum ist. Danach habe ich sehr viel darüber gelesen und in der Schule besuchte ich die AG Erde & Weltall.

KulturTeam: Und wie ging es weiter? Es scheint ein langer Weg gewesen zu sein…

M. Quartz: Mein erstes Teleskop bekam ich mit 12 Jahren und der erste Blick durch das Teleskop war eine riesige Enttäuschung! Die Sterne waren nur Punkte… nicht so wie die schönen Bilder, wie man sie aus Zeitungen oder Büchern kennt. Aber dieses Problem erlebe ich heute immer wieder bei Menschen,  die ihren ersten Blick durch ein Scope werfen.

KulturTeam: Und wie kamen Sie dann letzten Endes zur Astrofotografie?

M. Quartz: Es war die Enttäuschung darüber, was man mit bloßem Auge sehen kann, ich wollte die Schönheit des Universums festhalten.



KulturTeam: Können Sie in Worte fassen, was Sie so sehr fasziniert an den Sternen?

M. Quartz: Die Faszination daran ist einfach das Unendliche und wie klein und unbedeutend wir doch sind in der Weite der Sterne, Galaxien und Nebel.

KulturTeam: Sie bieten auch Astrofotografie-Kurse hier in der Abendakademie an. Wie genau kann man sich das vorstellen?

M. Quartz:  Menschen, die in der Stadt leben, haben oft noch nie den Sternenhimmel in seiner ganzen Schönheit gesehen. Wer erkennt denn als Stadtbewohner die Sternbilder? Mit der Astrofotografie möchte ich den Menschen den Nachthimmel etwas näher bringen und eben auch zeigen wie einfach das sein kann.

KulturTeam: Welches  war das „beste“ Foto, das Sie je vom Nachthimmel gemacht haben? Und wo ist es entstanden? Und warum finden Sie es so besonders?

M. Quartz: Mein bestes Foto, mmhh. Ich denke es war der Pacman-Nebel NGC281. Ich habe ihn mit knapp 10 Stunden Aufnahmezeit aus Ludwigshafen aus meiner kleinen Sternwarte fotografiert.



KulturTeam: Nun haben Sie schon eine ganze Menge erreicht. Was steht noch an?

M. Quartz: Seit November 2017 gibt es die Astronomische Vereinigung Vorderpfalz e.V., deren Vorstand ich bin. Es ist der erste und einzige Verein hier im Umkreis, worauf ich doch etwas stolz bin. Für mich ist es eine Art Lebenswerk, diesen weiter aufzubauen, den Menschen die Astronomie näher zu bringen und mich mit Gleichgesinnten austauschen zu können.

Wir werden Kurse und Vorträge anbieten, die besucht werden können. Eine Sternwarte ist in Oppau in Planung. Dort wollen wir Interessierten den Himmel näher bringen.

Wir würden gerne mit Schulen zum Thema Astronomie näher zusammenarbeiten.

Mit dem Planetarium Mannheim kooperieren wir schon, was viel Spaß macht. Zum Haus der Astronomie und zur Landessternwarte Heidelberg haben wir auch schon Kontakte.

Im Sommer steht die „Explore Science“ an, bei der ich einen Vortrag über Astrofotografie vor Schülern halten werde. Also es gibt viel zu tun! :-D

KulturTeam: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

Für alle diejenigen, die jetzt neugierig geworden sind und sich selbst „ein Bild vom Himmel machen möchten“, empfehlen wir unseren Kurs  „Astrofotografie“ ab 28. Mai.
Anmeldung unter Kursnummer:  R159008
Wir freuen uns auf Sie!

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