Montag, 23. Juli 2018

Von Vulkanen und Geysiren

vhs on tour - die Eifel - Deutschlands aktives Vulkangebiet

Samstagmorgen - der Wecker klingelt viel zu früh. Aber was soll’s! Heute geht es mit vhs on tour in die Osteifel. Unser Bus fährt um 7.30 Uhr an der Kunsthalle ab. Das Wetter ist perfekt - sonnig und kühl. 20 Menschen sind heute mindestens genauso früh aufgestanden wie ich. Wir fahren fast pünktlich los, und Gabi, unsere Busfahrerin, schafft es, uns irgendwie aus Ludwigshafen rauszubringen, was bei den ganzen Baustellen und Sperrungen an Zauberei grenzt.



Dann sind wir endlich auf der Autobahn und auf dem Weg nach Plaidt, wo wir uns das Vulkanparkinfozentrum anschauen werden. Als wir aus dem Bus steigen, hören wir die Nette, die hinter dem Infozentrum rauscht. Auf ihr haben schon die Römer die in der Gegend abgebauten Steine nach Andernach transportiert. Von dort aus wurden sie dann ins gesamte Römische Reich verschifft.



Im Infozentrum erwarten uns unsere Gästeführerin und ein Film. Nach unserem Besuch wissen wir, dass der Laacher-See-Vulkan, der ganz in der Nähe ist, nur schläft und jederzeit wieder ausbrechen kann, wie zuletzt vor rund 13000 Jahren - eine doch etwas beunruhigende Vorstellung. Wir haben erfahren, wie der Vulkanismus die Eifel geformt hat und was der Mensch aus den vulkanischen Hinterlassenschaften gemacht hat - der Abbau der verschiedenen vulkanischen Gesteine prägt die Gegend bis heute. Leider ist die Zeit etwas knapp bemessen, aber der Besuch im Infozentrum macht Lust darauf, mit mehr Zeit wiederzukommen.

Dann geht es weiter nach Mendig. Die kurze Fahrt endet vor dem Lava-Dome, wo uns unser Gästeführer schon erwartet, um uns in die Unterwelt von Mendig zu führen. Ungefähr 30 Meter unter der Stadt liegen die Lavakeller. Beim Ausbruch des Wingertsbergvulkans vor 200.000 Jahren ergoss sich ein meterdicker Lavastrom über die Landschaft. Als er erkaltet war, blieben Basaltsäulen zurück, die dann wiederum beim Ausbruch des Laacher-See-Vulkans von einer 30 Meter dicken Schicht aus Tuffstein überdeckt wurden. Ab dem 18. Jahrhundert, vielleicht auch schon früher - man weiß es nicht genau - wurde dieser Basalt abgebaut und zu Mühlsteinen verarbeitet, die in alle Welt verschifft wurden. Die durch den Basaltabbau entstandenen Keller wurden im 19. Jahrhundert zum Bierbrauen genutzt - ideal, weil die Temperatur bei konstant 6 Grad liegt. Zeitweise hatte Mendig die höchste Brauereidichte der Welt. Der Boom endete um 1900 mit der Erfindung der elektrischen Kühlung. Ein kleiner Teil der drei Quadratkilometer großen Keller kann heute besichtigt werden. Außerdem werden dort Filme gedreht, Chorproben abgehalten und Ehen geschlossen. Nach unserer Rückkehr an die Oberfläche machen wir uns auf den Weg zum Bus. Bevor wir einsteigen, schauen wir uns noch die Museumslay an, ein kleines Freilichtmuseum, in dem man erfährt, mit welchen Techniken man den Basalt im Laufe der Zeit abgebaut hat und wozu er genutzt wurde.

 
 
Unsere letzte Station ist Andernach am Rhein. Dort besuchen wir das Geysirzentrum, bevor sich endlich der Höhepunkt unserer Fahrt nähert - der höchste Kaltwassergeysir der Welt! Aber erst zum Geysirzentrum: Direkt am Rhein gelegen, sticht der moderne Bau schon durch seine Architektur heraus. Die helle Fassade ist aus vulkanischem Tuffstein, der aus der Region stammt. Die Ausstellung entspricht nicht dem, was man von einem Museum erwartet. Es gibt zum Beispiel keine Führung. Nach einer kurzen Einführung werden wir mit dem Fahrstuhl 4.000 Meter in die Tiefe geschickt. Natürlich nur als Simulation. Die Temperatur steigt, der Druck auch. Unten angekommen, können wir an vielen Stationen den Weg nachvollziehen, den das Kohlendioxid nimmt, das den Geysir zum Ausbruch bringt. Auf unserem Weg zurück an die Oberfläche erfahren wir, wie dieser menschgemachte Geysir funktioniert und welche Kräfte hier wirken. Wir können Steine anfassen, Wasserdruck erzeugen, Wasser zum Sprudeln bringen, herausfinden welche Kräfte im Geysir wirken und was genau bei so einem Ausbruch passiert. Nicht zuletzt erfahren wir etwas über die Entstehung des Geysirs und sein wechselhaftes Schicksal.



Und endlich geht es zum Geysir! Das Schiff bringt uns in einer knappen halben Stunde zur Namedyer Werth, einem idyllischen kleinen Naturschutzgebiet am Rheinufer. Hier liegt der Geysir. Vom Schiffsanleger ist es ein kurzer Fußmarsch, und schon sind wir da. Kaum angekommen, fängt der Geysir an zu blubbern und zu brodeln, und schließlich steigt die Fontäne in mehreren Wellen hoch.





Wer zu nah an der Fontäne steht, wird geduscht. Das Wasser schmeckt salzig, es ist sehr mineralhaltig. Und so schnell der Ausbruch begonnen hat, ist er auch schon zu Ende. Die Fontäne fällt in sich zusammen - das war’s. Wir gehen zurück zum Schiff, das uns wieder nach Andernach bringt, steigen dort in dem Bus und machen uns auf den Heimweg.

Fazit: Ich komme bestimmt wieder in die Eifel.

Und jetzt schaut bei uns auf der Homepage. Wir bieten noch auch andere tolle Touren an, bei denen man vieles erlebt!

Eure Tina vom

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